Lettura in tedesco con esercizi: Verstehen statt Missverstehen: Warum Kommunikationsstile so wichtig sind
Destinatari: studenti di scuola secondaria di secondo grado
Articolo gratuito in lingua tedesca con esercizi, per studenti di livello B1 sul tema della comunicazione interculturale.
Begegnung im internationalen Alltag
Stell dir vor, du machst ein Praktikum in einem internationalen Unternehmen1. Deine Kollegin aus Japan sagt nach einem Meeting nur: „Interessant.“ Dein Kollege aus den USA lobt die Präsentation mit: „Great job! That was amazing!“ Und dein deutscher Chef sagt: „Das war okay, aber beim nächsten Mal bitte pünktlicher.“ Drei Personen – drei ganz unterschiedliche Arten zu kommunizieren. Solche Situationen erleben viele Menschen, wenn sie in einem internationalen Umfeld2 arbeiten oder lernen. Aber warum kommunizieren Menschen aus verschiedenen Ländern so unterschiedlich?
Kulturen kommunizieren unterschiedlich
Jede Kultur hat ihre eigenen Regeln, wie man miteinander spricht, wie direkt man etwas sagt und wie viel Körpersprache3 man verwendet. In sogenannten „direkten“ Kulturen – zum Beispiel in Deutschland, den Niederlanden oder Israel – ist es normal, die eigene Meinung offen zu sagen. Kritik wird direkt formuliert, und ein „Nein“ bedeutet auch wirklich „Nein“. In anderen Kulturen, zum Beispiel in Japan, China oder vielen arabischen Ländern, ist es höflicher, indirekt zu sprechen. Dort vermeidet4 man es oft, „nein“ zu sagen, um das Gegenüber nicht zu verletzen oder bloßzustellen5.
Missverständnisse vermeiden
Wenn man diese kulturellen Unterschiede nicht kennt, kann es schnell zu Missverständnissen kommen. Vielleicht denkst du, die japanische Kollegin fand deine Präsentation langweilig – dabei war sie wirklich interessiert, aber wollte höflich und zurückhaltend6 bleiben. Oder du findest den amerikanischen Kollegen übertrieben7 und unernst8 – obwohl er einfach nur motivierend sein möchte. Solche Missverständnisse können das Arbeitsklima9 belasten und sogar Beziehungen stören.
Mehr als Worte: Körpersprache und Tonfall
Kommunikation besteht nicht nur aus Worten. Auch Körpersprache, Tonfall10 und Blickkontakt sind wichtig – und auch hier gibt es große Unterschiede. In Deutschland ist es zum Beispiel normal, jemandem beim Sprechen direkt in die Augen zu schauen. In anderen Kulturen gilt das als unhöflich oder sogar aggressiv. Ebenso kann ein Lächeln in manchen Ländern Unsicherheit bedeuten, in anderen wiederum Freundlichkeit oder Zustimmung.
Offenheit und Respekt lernen
Wenn du verschiedene Kommunikationsstile11 kennst, kannst du viel besser mit Menschen aus anderen Kulturen umgehen. Du lernst, auf Signale zu achten, Fragen zu stellen und nicht vorschnell zu urteilen. Das macht dich nicht nur erfolgreicher im Beruf oder in der Uni, sondern auch empathischer12 im Alltag. Du lernst außerdem, deinen eigenen Kommunikationsstil zu reflektieren und dich an neue Situationen anzupassen.
Fazit: Kommunikation verbindet
Interkulturelle Kommunikation ist eine wichtige Kompetenz in unserer globalisierten13 Welt. Wer andere Kommunikationsstile versteht und respektiert, kann leichter Brücken bauen, Konflikte vermeiden und echte Verbindungen14 schaffen – egal ob in der Schule, im Studium, im Job oder auf Reisen. Es lohnt sich also, genau hinzuhören, aufmerksam zu beobachten und offen zu bleiben.
Glossar:
1 das Unternehmen: l'azienda |
8 unernst: non serio |
NIVEAU B1
Verständnis: Kurze Texte verstehen, die sich auf die Themen der Agenda 2030 beziehen. Den Grundwortschatz erweitern und erste Einblicke das Ziel 3 der Agenda 2030, Gesundheit und Wohlergehen, gewinnen.
Kommunikation: Schlüsselwörter erkennen, die helfen können, den Inhalt zu verstehen. Den Zusammenhang zwischen den einzelnen Teilen eines Textes erkennen. Die Bedeutung eines Wortes oder einer Phrase anhand des Kontextes bestimmen können. Informationen aus dem Text zu extrahieren und diese in eigenen Worten wiedergeben.
(Kerstin Salvador)
